Ende September fand die Freisprechung der Schreinerinnung Rothenburg in der Oskar-von-Miller Realschule in Rothenburg ob der Tauber statt.
Vier ehemalige Auszubildende wurden feierlich freigesprochen.
Vor dem offiziellen Beginn um 10:00 Uhr konnten sich die geladenen Gäste, welche in großer Zahl der Einladung folgten, den Imagefilm „Born to be Schreiner“ ansehen; dieser informiert über die anspruchsvolle Ausbildung zum Schreiner, die Variationen und den Spaß im Umgang mit dem Material Holz.
Das im Februar 2024 neu gewählte Obermeisterduo Reiner Meißner und Martin Brand begrüßte die geladenen Gäste namentlich und sprach einen ausdrücklichen Dank an die Freizusprechenden für ihr Durchhalten und den Verantwortlichen der Realschule für die Kooperation aus.
Nach einem kurzen Sketch mit Bezug auf die überbordende Bürokratie im Handwerk, ging Reiner Meißner in seine Begrüßungsrede auf diese Problematik ein.
Fazit: Eine zeitnahe Vereinfachung bei bürokratischen Abläufen im Handwerkeralltag wäre sinnvoll und nötig…
… die Hoffnung stirbt zuletzt!
Die vier Freizusprechenden hatten dann die Gelegenheit sich, ihre Gesellenstücke und ihre Ausbildungsbetriebe kurz vorzustellen.
Jedes gefertigte Gesellenstück war in der Aula aufgebaut, ebenso wurden Zeichnungen, Arbeitsproben und diverse Werkstücke aus 3 Jahren Ausbildung präsentiert.
Gastredner
Die Liste der Gastredner konnte sich sehen lassen:
Alle Redner würdigten die Leistungen der Freizusprechenden und den Mut einen Beruf im Handwerk gewählt zu haben.
Martin Brand, in seiner Funktion als Lehrlingswart, erläuterte die anspruchsvolle Ausbildung in Form einer PowerPoint Präsentation.
Freisprechung
Anschließend wurden die vier Hauptpersonen nach vorne gebeten;
mit der Freisprechungsformel sprach OM Martin Brand die Auszubildenden frei und erhob sie in den Gesellenstand; dabei wurden die Gesellenbriefe überreicht.
Weitere Wettbewerbe
Neben der eigentlichen Gesellenprüfung gab es für die ehemaligen Auszubildenden noch zwei weitere Wettbewerbe:
Wettbewerb Innungsbester (im praktischen Bereich):
Geehrt und mit einem Buchpreis beschenkt wurde Max Feghelm (Schreinerei Lebens(t)raum, Weihenzell) als Innungsbester der Schreinerinnung Rothenburg.
Wettbewerb „Die Gute Form“
Im Rahmen der Gesellenprüfung werden Gesellenstücke, die eine besondere Gestaltung aufweisen, mit dem Format „Die Gute Form“ ausgezeichnet.
In die Wertung aufgenommen, wird jedes Gesellenstück, das mindestens die Note „3-befriedigend“ aufweist.
Die Jury besteht aus einem Innungsschreiner, einer Fachkraft im Bereich Gestaltung und einem Vertreter der VR-Bank Mittelfranken Mitte e.G. (die Preise werden von der VR-Bank gestiftet)
Harald Deeg als Juryvorsitzender erläuterte die diesjährige Entscheidung,
Dr. Gerhard Walter sprach anerkennende Worte und überreichte den Umschlag mit einem Geldgeschenk an den Gewinner Jannis Schüttler (Schreinerei Korder);
Annika Hahn (Schreinerei Korder); und Max Schierlein (Schreinerei Keppner), erhielten jeweils eine Belobigung.
Der Reigen der Ehrungen ging noch weiter:
Kreishandwerksmeister Werner Kamm überreichte nach einer kurzen Ansprache den Jubilaren Gerhard Gundermann, Thomas Unger und Jürgen Breitwieser.
Die Urkunde „Goldener Meisterbrief“ für mindestens 35 Jahre Meistertitel.
Nicht nur die Junggesellen durften an diesem Tag feiern, sondern auch die „Alten“.
Dabei zählte nicht das Lebensalter, sondern die langjährige Treue zum Betrieb.
Langjährige Betriebszugehörigkeit
Firma Kneitschel ehrte
die Schreinerei Korder
Von der Handwerkskammer gab es jeweils eine Urkunde und Ehrennadel in Bronze, Silber bzw. Gold
Ernennung zum Ehrenobermeister
Ein weiteres Highlight war die Ernennung von Rainer Korder
zum Ehrenobermeister der Schreiner Innung Rothenburg.
Bereits zu Beginn der Veranstaltung bedankte sich Reiner Meißner bei dem bisherigen Obermeister Rainer Korder für sein 18-jähriges Engagement in dieser Funktion.
Honoriert wurde sein langes, engagiertes Wirken mit einer Urkunde und einem Reisegutschein.
Peter Arlt (Vizepräsident FSH Bayern) und Hans Bauereiß (Bezirksvorsitzender) waren die ersten Gratulanten und dankten dem scheidenden Obermeister ebenfalls für die reibungslose Zusammenarbeit.
Die Band „Cross Over“ begeisterte das Publikum mit abwechslungsreichen Songs und trug hervorragend zum Rahmenprogramm bei.
Nach den abschließenden Dankesworten von Obermeister Reiner Meißner
bestand für die Gäste die Möglichkeit, sich die Gesellenstücke, welche in der Aula aufgebaut waren, anzuschauen und mit den Freigesprochenen ins Gespräch zu kommen.
Epilog:
Die Schreinerinnung Rothenburg wählt bewusst Schulen (im rotierenden System) für die jährliche Freisprechungsfeier aus - denn in den Schulen sind Handwerker von morgen.
Am Montag nach der Freisprechungsfeier wurden den Schülern der
3 8. Und 9. Klassen der Beruf des Schreiners vorgestellt.
Klassenweise konnten die aufgebauten Gesellenstücke, Arbeitsproben und sonstige Werkstücke aus Holz von den Schülern angesehen werden.
Innungsmitglieder standen vor Ort den Schülern für Fragen rund um den Beruf Schreiner zur Verfügung.
Danke an dieser Stelle an die vielen fleißigen Hände, die zum Gelingen der Freisprechungsfeier beigetragen haben.